In einer Hütte tief im schneebedeckten Wald treffen sich Frauen zum gemeinsamen Saunieren. Unausgesprochene Ängste und leidvolle Erkenntnisse werden im schützenden Dunkel der dampferfüllten Sauna geteilt, die Frauen berichten, aufgefangen vom stillen Zuhören ihrer Gefährtinnen, von ersten Liebschaften, aber auch von sexuellen Übergriffen und unerträglichen Geburtsschmerzen. Dieses transformative Ritual begleitet Filmemacherin Anna Hints in „Smoke Sauna Sisterhood“.

Der in seiner Intimität und Intensität fast mystische Dokumentarfilm zeigt Frauen nicht wie sie sind, sondern in ihrem Werden, erzählt von jenen Veränderungen, die sich in das Leben und den Körper einer Frau einschreiben.

Die Rauchsauna ist den estnischen Frauen seit Jahrhunderten ein Ort der Transformation, der Heilung – nicht nur des Körpers, sondern auch der Seele. Inzwischen ist diese Tradition von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt worden.

Regisseurin Anna Hints in einem Interview:

„Seit meiner Kindheit wusste ich also, dass es einen Ort gibt, wo ich meine Gefühle und Erfahrungen teilen kann, ohne dafür verurteilt zu werden. […] Wenn man etwas sagt, formt man die Welt um sich herum. Genau so kann man sie aber auch mit Worten zerstören. […] Von einer der Frauen, die sehr häufig dabei war, lernte ich, was Zuhören wirklich bedeutet und wie mutig es ist, die Aussagen anderer Frauen wertzuschätzen.“